"Unerträglich wie der Zungengrund anschwillt, als sollte
auch die Kehle noch zugesperrt werden, damit die Seele nicht aus dem
Hals kommt oder sich aus dem Leib schreit... Redlich sprachlos in der
eigenen Muttersprache, mother tongue, Mutterzunge. Redlich sprachlos,
so fängt es an, so fängt alles an."
Anne Duden
Auf der Suche nach ihrer "Muttersprache - mother tongue" bewegen sich vier Tänzerinnen im Spannungsfeld zwischen Vorstellung und Realität. Ihre Gedanken schaffen Räume, in denen sich ihre Gefühle widerspiegeln.
Sie sind mal Gefangene in der Enge ihrer vier Wände, zurückgezogen in die Intimität ihres eigenen Ichs, mal hektisch getrieben durch die vorgegebenen Wege des Alltags, dann wieder hingerissen von der Weite des Raumes.
Der Körper verliert seine Einheit; er reagiert unkontrolliert und gespalten. Die Füsse gehen vorwärts, während sich die Hände rückwärts bewegen, die Schultern freuen sich, während die Knie leiden und der Rücken müde ist. Die eigene Sprache entgleitet, wird zum hilflosen Gestammel, zum grotesken Tanz.
Choreografie: | Bettina Holzhausen |
Regie: | Richard Goll |
Tanz: | Susanne Braun, Niki Good, Bettina Holzhausen, Christine Werner |
Musik: | Andres Bosshard, Apocalyptica |
Szenographie: | Dani Bodmer |
Kostüme: | Judith Hentz |
Lichtdesign: | Antje Brückner |
Technik: | Stephan Haller |
Länge: ca. 70 Minuten
Uraufführung: 7. Mai 1998 in Zürich
Vorstellungen in Zürich, Bern, Neuchâtel