Haben Sie je das Zeitbewusstsein eines Goldfisches erlebt? Es dauert nur Sekunden. Welch eine Befreiung! Ein Kuss hingegen vermag uns in die ersehnte Dimension der Zeitlosigkeit zu entführen. Compagnie n'est-ce pas zeigt phantastische Geschichten und Szenen zum Thema Zeit.
...viele Fragen
Wie wäre es, wenn alles viel schneller oder langsamer ginge? Was
geschähe, wenn wir alles, was wir erleben, sofort vergessen würden?
Wie lange ist ein Augenblick? Kann man Ewigkeit erfahren? Lebe ich in
der gleichen Zeit wie du? Wie kann ich beweisen, dass etwas überhaupt
stattgefunden hat?
...und mögliche Antworten:
Erwin Schrödinger schlägt vor, dass man, um die Zeit anzuhalten,
am besten eine Frau von ganzem Herzen lieben sollte, um sie dann auf
den Mund zu küssen, dadurch würde die Zeit ganz einfach angehalten
und der Raum würde aufhören zu existieren.
Der Physiker Stephen W. Hawking erklärt einleuchtend am Beispiel
einer Tasse, die von einem Tisch fällt und in Stücke bricht,
dass in einem geschlossenen System die Unordnung mit der Zeit zwangsläufig
zunehmen muss. Eine heile Tasse repräsentiert einen Zustand höherer
Ordnung und wird irgendwann in den Zustand von Unordnung übergehen.
Es gibt nur eine mögliche Anordnung der Materie einer Tasse, in
der sie ganz ist und unendlich viele mehr, in der sie zerbrochen ist.
Im Stück scheint sich eine fremdartige Welt ständig aus sich selbst heraus zu verändern. Geräusche, virtuelle Räume und Bewegungen werden wie verlorene Filmsequenzen beschleunigt und verlangsamt.
Jessica Huber, Susana Panadés Diaz und Florent Ottello betonen
das Heterogene in Bettina Holzhausens Choreographie, meistern Verspanntheit
und minutiöse Zerstückelung ebenso wie Impulse und schwungvolle
Dynamik, Inszenierungen eines aggressiven Körpereinsatzes und das
Umkippen in gespielten Ausdrucksdillentatismus.
Ursula Pellaton in Der Landbote und Zürichsee Zeitung 26.5.04
Choreografie: | Bettina Holzhausen |
Tanz: | Jessica Huber, Florent Ottello, Susana Panadés Diaz |
Oeil exterieur: | Anne Rosset |
Musik / Live Mix: | DJ prinzessin in not (Nadia Vassalli) |
Projektionen: | Daniela Zehnder |
Zeichnungen: | Tina Good |
Licht / Videomix: | Stephan Haller |
Produktionsleitung: | Charlotte Madörin |
Länge: ca. 60 Minuten
Uraufführung: 22. Mai 2004, Rote Fabrik Zürich
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